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Wo „The Blair Witch Project“ aufhört, fängt „Missing Allen“ an – und inzwischen interessiert sich auch Hollywood für ein „Remake“. Denn wann kommt es vor, dass der Filmemacher als Detektiv einen Fall recherchiert, in den er selbst verwickelt ist? „Missing Allen“ ist ein außergewöhnlicher, und als Dokumentarfilm ungewöhnlich spannender Film, in dem Christian Bauer Schritt für Schritt der Auflösung eines Rätsels näher kommt, das ihn seit Jahren nicht ruhen lässt: Das Verschwinden seines Freundes und Kollegen Allen Ross aus Chicago.

Vor Allens Verschwinden drehten Bauer und er in sieben Jahren sieben Filme. Aber was als Geschichte einer Freundschaft beginnt, wird schnell zu einer Reise dorthin, wo Amerika seine dunkle, unheimliche Seite offenbart: „Missing Allen“ führt uns von Chicago tief in die amerikanische Provinz: nach Waco, Texas, nach Oklahoma City, zu UFO-Anhängern und religiösen Sekten. Allens Spur verliert sich im November 1995 in Cheyenne, Wyoming. Knapp drei Wochen zuvor hatten Bauer und Ross in New Orleans die Dreharbeiten an einem langen Film über den Mississippi abgeschlossen.

Als Bauer im Sommer 2000 mit den Dreharbeiten zu „Missing Allen“ beginnt, haben die Familie und die Freunde seit viereinhalb Jahren nichts von Allen gehört. Es gibt Gerüchte, Spekulationen. Ist Allen zum Aussteiger geworden? Versteckt er sich? Oder wurde er ermordet? Auf einen Hinweis hin hat die Polizei in Cheyenne das Haus, in dem Allen zuletzt wohnte, durchsucht – aber ohne Ergebnis. Im Zuge seiner Dreharbeiten kann Bauer ein Szenario nach dem anderen ausschließen, bis letztendlich nur eine einzige, die schrecklichste Möglichkeit bleibt: Allen lebt nicht mehr. Doch wie kam er ums Leben, wo ist seine Leiche?

Schon zu Beginn der Dreharbeiten beschließt Bauer, seine gewohnte und sichere Position hinter der Kamera aufzugeben und den Film ganz aus der Ich-Perspektive zu erzählen. Die Recherche wird zum roten Faden des Films, die Kamera ist ständig fließend in Bewegung und begleitet in ungewöhnlichen Perspektiven die Suche nach dem verschwundenen Freund.

Während Bauer versucht, gegen große Widerstände die Puzzlesteine zur Lösung des Rätsels von Allens Verschwinden zusammenzutragen, entwirft „Missing Allen“ ein Bild der Persönlichkeit von Allen Ross und setzt ihm als Filmemacher und Kameramann ein Denkmal: In Ausschnitten aus seinen Filmen erleben wir die Intensität und Schönheit seiner Arbeit. Den gesamten Film über ist Allen selbst in Photographien und Film-Clips präsent, die Freunde und Kollegen während der letzten zwanzig Jahre aufgenommen haben.

Und was am schwierigsten ist: Christian Bauer versucht, Allens spirituelle Suche verständlich zu machen, seine Sehnsucht nach Liebe und Verständnis, die ihn letztendlich dazu brachte, einer religiösen Sekte beizutreten, in der die Ursache für sein Verschwinden zu suchen ist. Davon hatte Allen dem Freund nichts erzählt. So setzt sich „Missing Allen“ nicht zuletzt mit einer universellen Thematik auseinander: Wissen wir wirklich, was in denen vorgeht, die wir am besten zu kennen glauben?

Als Detektivgeschichte kommt „Missing Allen“ zu einem erschreckenden Ergebnis: Allen Ross wurde im November 1995 ermordet. Christian Bauer hofft, dass „Missing Allen“ jetzt dazu beiträgt, dass Allens Mörder hinter Gitter kommt.

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